Dem Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), der bislang keine züchterische Bearbeitung erfahren hat, kommt sowohl im Bergland als auch im Flachland und als Mischbaumart besondere Bedeutung zu. Angesichts der zunehmenden ökonomischen Bedeutung des Berg-Ahorns, die durch den krankheitsbedingten Ausfall von anderen Mischbaumarten wie Ulmen und Eschen verstärkt wird, sowie seiner Anpassungsfähigkeit vor dem Hintergrund des Klimawandels ist eine Intensivierung der Züchtungsaktivitäten notwendig, um die nachhaltige Produktion von Berg-Ahornwertholz auf hohem Qualitäts- und Mengenniveau sicherstellen zu können.
Ziel einer mittelfristigen Züchtungsstrategie (15 Jahre) für Berg-Ahorn ist die Bereitstellung von Vermehrungsgut, das hinsichtlich wirtschaftlich bedeutsamer Merkmale (Zuwachs, Stammform) verbessert ist und eine hohe genetische Diversität und damit hohe genetische Anpassungsfähigkeit an die aus dem Klimawandel resultierenden Veränderungen besitzt.
Im Projekt sind zunächst folgende Maßnahmen geplant:
1. Ausweisung von Verwendungszonen (Regionen mit einheitlichen ökologischen Bedingungen) für den Berg-Ahorn
2. Auslese von phänotypisch hervorragenden und überdurchschnittlich vitalen Plusbäumen in den ausgewiesenen Verwendungszonen
3. Vegetative Vermehrung der Plusbäume mittels Pfropfung
4. Genetische Begleituntersuchungen zur Charakterisierung des Auswahlmaterials
5. Auswertung vorhandener Versuchsdaten zum Berg-Ahorn um auch aus den bundesweiten Versuchen die geeignetsten Prüfglieder als Plusbäume zu identifizieren und so den bisher erreichten Züchtungsfortschritt zu nutzen
Zur Erreichung der mittelfristig gesteckten Ziele sind weiterführende Maßnahmen wie beispielsweise der Aufbau von Klonarchiven oder die Anlage neuer Samenplantagen notwendig.